Tagebuch und Gedichte von Stanislaus Majchrzak Teil 7
Lünen-Brambauer [ENA] Im Stadtarchiv Dortmund konnten noch einige Bilder aus der Zeit von 1912 gesichtet werden. das Bildmaterial stammt aus dem Familienbesitz der Familie Majchrzak/Rura und kann im Archiv besichtigt werden. Im siebten Teil geht es Stanislaus wieder um die Liebe und man spürt hier, wie Stanislaus fühlt.
Auf einigen Seite zuvor beschreib Stanislaus Majchrzak in seinem Tagebuch, die Situation als ein Bergmann seinen Vater verloren hatte. Hier ein kleiner Auszug (Bergmannslied): Mein Vater ist Bergmann dessen Sohn das bin ich, mit Kummer und Sorgen erzog er mich. Als kleiner Knabe tief unter der Erde, dort musste ich fahren mit Wagen und Pferd. Eines Tages, da hat es gekracht, da haben sie meinen Vater nach Hause gebraucht. Zerrissen, zerstückelt lag er dort auf der Bahr, ach wenn ich dran denke als die Beerdigung war. Der einzige Ernährer der Bin jetzt ich, lasse meine Mutter nicht mehr im Stich, vier doppelte Schichten die habe ich gemacht, doch alles habe ich am Lohntag nach Hause gebracht.
Es war alles so teuer und alles so knapp, ich ging zum Verwalter was ziehen sie für mich ab. Die Mutter ist krank meine Vater ist tot, und meine Geschwister, die leiden Not. Die Proletarier die hört man schreien, ach welch eine Freude ein Bergmann zu sein. (Vergiss mich nicht) Ich kenn ein Blümlein auf der Welt das jedem Menschen wohl gefällt, das Blümlein heißt Vergissmeinnicht, das Blümlein spürt ich Liebe dich. Und wenn ich in mein Wirtshaus geh, und vor der schwarzen Tafel steh, spricht mir der Wirt ins Angesicht, mein Lieber Freund vergiss mein nicht.
Wenn ich zu mein feinst Liebchen geh, und vor ihr auf der Treppe steh, spricht sie zu mir, Schatz drücke mich nicht, du zerdrückst mir mein Vergissmeinnicht. Wenn ich zu mein feinst Liebchen geh, und vor ihr auf der Kammer steh, spricht sie zu mir blas aus das Licht, und pflanz mir ein Vergissmeinnicht. Und nach kaum 30 Wochen, da ist die Liebe ausgebrochen, da kam des Nachts beim Mondesschein, so ein kleines, aber feines Vergiss nicht mein.